Die Badezimmer in der römische Badekultur
Auch in Hannover lagerten die alten Römer wie wir heute wissen. Aber hatten die Römer auch bereits eine Vorstellung von Wellness? Als Premium-Glaserei in Hannover schaffen wir für unsere heutigen Kunden moderne und eindrucksvolle Wellness-Oasen in Form von wunderschönen Glasduschen, doch wie wichtig war die Dusch- und Badekultur für die Römer? Mit diesem interessanten Artikel wollen wir einen kleinen Einblick in die „römischen Badezimmer“ geben…
Neben Theater, Forum und Kurie gehörten auch Thermenanlagen zur Grundausstattung einer römischen Stadt. Dies nimmt nicht wunder, spielte doch die Badekultur eine zentrale Rolle im Leben des zivilisierten Römers. Der Besuch von Thermenanlagen gehörte zweifellos zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Römer.
Aufbau der Thermenanlagen
Die Thermenanlagen waren nach einem einheitlichen Muster angelegt. Der Badegast kleidete sich im apodyterium aus und begann den Badebesuch mit einem Kaltbad im frigidarium. In der Regel war diesem Raum eine natatio, ein großes Schwimmbecken, vorgelagert. Über ein Becken mit lauwarmen Wasser, genannt tepidarium, gelangte der Badegast in das caldarium, ein mit einer Hypokaustanlage erwärmtes Heißbad. In der Regel befand sich hinter dem caldarium noch ein Schwitzbad, das man als laconicum oder auch sudatorium bezeichnet. Außerhalb der eigentlichen Badeanlage befand sich die palaestra, ein Bereich für körperliche Ertüchtigungen. Oftmals gab es bei der palaestra auch eine Bibliothek und Vortragsräume. In diesen Räumen waren im Übrigen auch Ärzte untergebracht, die für das Wohlergehen der Badegäste sorgten.
Innengestaltung der Badeanlagen
Römische Badeanlagen darf man sich keineswegs so vorstellen, wie man sie heute vorfindet. An Aufwand und Kosten wurde in den römischen Bädern nicht gespart: Dübellöcher in den Wänden zeigen, dass ein Großteil der Wände mit aufwendigen Marmorverkrustungen verkleidet war. Ferner fanden sich zahlreiche Statuen und Skulpturen in den Badeanlagen vor und auf dem Boden haben sich oftmals prächtige Mosaike erhalten. Bekrönt wurden die Badeanlagen durch riesige Kuppelanlagen – ein Meisterwerk römischer Baukunst.
Der medizinische Mehrwert der Badekultur
Vor allem der gesundheitliche Aspekt der römischen Badekultur verdient besondere Betonung. Es dürfte kaum verwundern, dass sich etliche Thermen in unmittelbarer Nähe eines Asklepios-Heiligtums befanden. Die antiken Autoren suggerieren, dass den Zeitgenossen die medizinische Wirkung eines Thermenaufenthalts durchaus bewusst war: So empfiehlt etwa der griechische Arzt Rufus von Ephesus den Aufenthalt im laconicum zur Therapie einer Gicht. Ein mancher prominenter Römer machte bei gesundheitlichen Beschwerden einen Erholungsurlaub in den Thermen. Hier sollen zwei Beispiele genügen: Livius berichtet vom Kuraufenthalt eines Konsuls aus dem frühen zweiten Jahrhundert v. Chr. namens Gnaeus Cornelius Scipio Hispallus in den berühmten Thermen von Baiae. Der Freigelassene Narcissus, ein hoher Hofbeamter von Kaiser Claudius, begab sich unmittelbar vor der Vergiftung von Kaiser Claudius zur Kurierung einer nicht genau genannten Krankheit in den Heilbadeort Sinuessa.
Römische Thermen als Freizeitanlagen
Der Aufenthalt in den Thermen konnte sich über mehrere Stunden hinziehen und wurde mit Spielen und anderen Vergnügungen kombiniert. Gerade das erwähnte Baiae war berüchtigt dafür, ein Ort der Muße und Erholung zu sein. Aber auch die prachtvollen Kaiserthermen erfüllten vor allem einen ganz wichtigen Zweck: Der Bevölkerung zu imponieren und sie zufriedenzustellen. Natürlich ging es in diesen Freizeitanlagen nicht immer ruhig zu. So legt Seneca über die Lärmbelästigung in den Thermen beredtes Zeugnis ab. Auch versteht sich von selbst, dass die Gebote der Züchtigkeit bei Kuraufenthalten in den Bädern nicht immer eingehalten wurden. Ovid empfiehlt die Bäder als ideale Orte, um Frauen kennenzulernen, und Martial äußerst sich in einem Epigramm überaus süffisant über die Hurerei in den Thermen.
Insgesamt dürfte deutlich geworden sein, dass die römische Badekultur einen hohen Stellenwert im Leben der Römer hatte, was sich einerseits in Hinblick auf den medizinischen Mehrwert der Thermen, andererseits hinsichtlich des Freizeitfaktors manifestiert.
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